Oder:
Wie meine Arbeit mein Leben beeinflusst.
Und umgekehrt.



2017 habe ich mich selbstständig gemacht und fing an, Kurse im deutschsprachigen Raum zu geben. Es war eine ganz egoistische und pragmatische Entscheidung. Ich lebte seit inzwischen 20 Jahren in Frankreich und mir fehlte die deutsche Sprache, die ich sehr liebe.
In Frankreich hatte ich bereits viele Jahre mit Gruppen gearbeitet, zum einen mit schwangeren Frauen zur Geburtsvorbereitung, zum anderen im Theaterbereich als Lehrer für Körperausdruck und Stimme.
Doch ich hatte Sehnsucht danach, wieder deutsch zu sprechen. Und so überlegte ich, wie ich mit meinen Erfahrungen eine Brücke zurück in den deutschsprachigen Raum schlagen konnte.
Das war keine einfache Entscheidung für mich. Ich trage von jeher zwei gegensätzliche Strömungen in mir. Da ist der Bühnenmensch, der sich recht gewandt in der Öffentlichkeit bewegen kann und gut mit Menschen zurecht kommt. Und da ist der waldschratige Eremit, der sich bestenfalls gerne in die Einsamkeit zurückzieht und konkret oftmals vor Menschen flüchtet.
Ich kann also wahrlich nicht sagen, dass ich mich zu irgendwas berufen fühle und die Welt jetzt mit dieser Berufung beschenke. Ich musste über meinen Schatten springen, um diese meine Arbeit ins Leben zu rufen. Und ich springe seither immer wieder und immer noch über meinen Schatten.
Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Basiskurs in einem Seminarzentrum in der Steiermark. Ich hatte eine Gruppe von zehn Frauen, von denen ich einen Teil bereits aus der virtuellen Welt kannte. Meine erste Basiskursausschreibung war eine vage Idee. Ein verlängertes Wochenende mit Körper- und Stimmarbeit, ein bisschen Singen und Tanzen und Rhythmen klatschen. Spass und Leichtigkeit. So irgendwas stand damals im Seminarprogramm.
Es waren keine zehn Minuten vergangen, als die erste Frau zu weinen anfing.
Mmmh.
Aus meiner Sicht hatten wir noch garnicht wirklich angefangen zu arbeiten. Aus ihrer Sicht fühlte sie sich gesehen und akzeptiert mit ihrer Realität, was sie tief rührte.
Es sind viele Tränen geflossen an diesem Wochenende. Niemand blieb verschont. Und wir haben alle miteinander auch unfassbar viel gelacht. Insbesondere am Kursende über meine so spassige und realitätsfremde Kursausschreibung.
Idee und Wirklichkeit.
Zwei paar Schuhe.
Über die Hälfte dieser Frauen wünschte sich eine Fortsetzung und so kam meine Arbeit langsam ins Rollen. Es folgten viele weitere Basiskurse, dann Folgekurse und gar eine Jahresgruppe.
Mir war damals nicht bewusst, wie es vielen Menschen geht. Ich hatte mich gesellschaftlich zurückgezogen und immer wieder abgegrenzt in meinem Leben, weil mir Menschen mit ihren Dramen einfach zuviel waren.
Doch nach dem Prototyp von Basiskurs begriff ich, dass es Menschen gibt, die mit meiner Arbeit und meiner Haltung etwas anfangen können.

Ich komme aus dem Theater.
Das Theater ist eine zwar nicht greifbare, allerdings sehr konkrete Welt.
Wahrscheinlich bedingt sich hier beides.
Wer auf der Bühne steht, erschafft Gefühle und ein Erfahren im Augenblick. Es entsteht eine Scheinwelt, die für das Publikum nur sichtbar und erlebbar wird, wenn der Schauspieler diesen Schein als seine Wahrheit akzeptiert und ihn ganz konkret lebt.
Er macht die Idee zur Wirklichkeit. Für die Dauer eines Spektakels.
Danach, sobald er seine Rolle wieder ablegt, verschwindet diese Realität. Das Publikum nimmt sich eine Erinnerung mit. Für den Schauspieler verpufft der erschaffene Raum einer Parallelwelt.
Um solch eine Parallelwelt kreieren zu können, braucht es die Umsetzung.
In einer Theaterprobe wird nicht endlos diskutiert, was man eventuell wie machen könnte – sollte – müsste – hätte – würde.
Sobald eine Idee im Raum schwebt, muss sie auf die Bühne, um auf ihre Tauglichkeit hin geprüft zu werden. Da hilft kein langes Blabla. Da gibt es auch keine Zimperlichkeit, kein Ausweichen, kein Wegflüchten. Es wird gemacht und dann wird geschaut, womit man weiterarbeiten kann und womit nicht.
Ich lebe diese Haltung.
Sie durchdringt jede Pore meiner Arbeit.
So entsteht das Werk.
Für mich steht also nicht der Mensch im Mittelpunkt, sondern das Werk.
Das zieht sich durch alle meine Kurse.
Und das gilt sowohl für meine Teilnehmer als auch für mich selbst.
Das steht ein wenig im Gegensatz zu dem, was heutzutage oftmals auf dem Markt verkauft wird. Wir leben in einer Zeit, wo die Menschen dazu angetrieben werden, sich mit dem zu identifizieren, was sie anbieten. Berufung, Herzensbusiness, Alleinstellungsmerkmal. Menschen werden zu Problemlösern, Motivationshengsten, Erleuchtungsexperten.
Wohl dem, der sich selbst ins Rampenlicht stellen kann, und weiss, wofür er brennt.
Bis er an sich selbst verbrennt.
Ich glaube nicht an diese Welt.
Ich finde sie sinnlos. Leer. Und durch diese stete Identifikation auch zu verklebt und unfrei.


Ich glaube an das Werk.
An das, was der Mensch tut.
An das, dem er dient.
Umgehend entsteht ein Raum, der Atem schenkt.
Der Mensch lässt von sich und seinen Kämpfen ab und widmet sich einem Thema.
Und das Thema beflügelt. Inspiriert. Lässt wachsen.
Doch Obacht, es braucht die Hände dazu. Das Konkrete.
Mein Garten wächst nicht, weil ich ihn mir detailreich vorstelle. Er wächst, weil ich die Ärmel hochkremple und meine Hände nicht scheuen, in der Erde zu graben.
Die ersten Jahre habe ich mit den Menschen ausschliesslich im Fleischleben gearbeitet. Meine Kurse waren offen für Männer und Frauen, doch die Realität zeigt mir, dass sich eher Frauen für meine Arbeit interessieren als Männer.
In Frankreich war das nicht so. Da ich an Theaterschulen angebunden war, hatte ich immer gemischte Gruppen. In meiner Selbstständigkeit im deutschsprachigen Raum wandte ich mich allgemein an Menschen, also nicht milieugebunden, und so kamen de facto nur gelegentlich Quotenmänner.
Es ist wie es ist.
Wir ändern die Welt nicht.
Doch es ist wichtig, dass wir nehmen, was das Leben uns bietet.
Da ich mich auf das Werk konzentriere, stehen die Befindlichkeiten der Menschen nicht im Mittelpunkt. Mir erlaubt das, auch meine eigenen Befindlichkeiten auf die Seite zu stellen und meine Aufmerksamkeit in die Arbeit zu lenken.
Dadurch behalte ich einen klaren und ehrlichen Blick, den ich auch formuliere, was wiederum viele Menschen nicht gewohnt sind. Das ist logisch. Sobald wir uns mit dem identifizieren, was wir tun, nehmen wir alles persönlich.
Wie aber sollen wir ehrlich sein miteinander, wenn wir immer auf Eiern gehen müssen, weil unser Gegenüber etwas in den falschen Hals bekommen könnte?
Und wie sollen wir uns offen und ehrlich einem Werk widmen, ihm dienen, wenn wir uns selbst mit unseren Befindlichkeiten und Projektionen stetig im Weg stehen?
Mir wiederum schenkt die Aufmerksamkeit auf das Werk eine Haltung der Unbestechlichkeit. Würde ich mich daran orientieren, ob mich meine Teilnehmer als Mensch mögen, dann käme ich ins Schleudern. Ich würde mich über den Blick meines Gegenübers definieren. Sehr zum Leidwesen des Werkes.
Ich war immer wieder damit konfrontiert, dass mir Menschen sagten, sie würden sich vor mir fürchten. Wahrscheinlich weil unsere Gesellschaft so sehr auf Schmeicheleien ausgerichtet ist. Lieber reden wir etwas schön, als dass wir es wirklich ansehen.
Lieber feiern wir die duftenden Rosensträucher und vergessen, dass sie auf dem kompostierten Mist unserer eigenen Kacke gewachsen sind.
Mein Mann und ich leben inzwischen zurückgezogen auf dem Land und kompostieren konkret unsere Kacke und es gibt kein treffenderes Bild für meine heutige Arbeit.



Auch wenn meine Fleischlebenkurse gut liefen, hatte ich Lust, etwas online anzubieten. Ich lebte damals als Nomade in meinem selbstausgebauten Van und wusste es zu schätzen, wenn ich ortsungebunden an einem Kurs teilnehmen konnte.
2019 plante ich also einen Online-Kurs und begann mit der Umsetzung.
Idee und Wirklichkeit.
Ich wollte wieder einen spassigen Leichtigkeitskurs anbieten. Schliesslich wollte ich auch Hemmschwellen abbauen, was meine Basiskurse anging. Wollte sozusagen eine Art Rutschbahn bauen. „Schaut, ich beisse nicht, ich spiele nur bei der grossen Maskerade nicht mit.“
In diesem Glauben bastelte ich die „Wilden Weiber“ (WW).
Ich muss immer wieder über mich selbst schmunzeln.
Ich bin wie ich bin. Und auch wenn ich etwas Belangloses mache, so mache ich es mit alledem, was ich eben in mir trage.
Das ist diese wundersame Sache mit dem Dienen. Wir stehen zwar nicht mehr im Rampenlicht, sondern wirken durch unser Werk. Und eben weil wir nicht mehr den Stress der Bühne haben und nicht mehr im Mittelpunkt stehen, kann sich alles, was wir sind, in unserem Werk entfalten.
Die WW waren ein wilder Ritt. Der erste Durchgang fiel zeitgleich auf die Coronakrise und die Frauen rannten mir dankbar die virtuelle Bude ein. Wir erlebten Gemeinschaft in einer Zeit, wo jeder isoliert im eigenen Heim festsass. Wir hatten einen Raum, wo wir uns kreativ ausdrücken konnten – mit unseren Händen – und so nicht im eigenen Denken versumpften.
Mein Mann und ich sind während dieses ersten Durchgangs von Südfrankreich nach Kroatien migriert. Wir liessen das städtische Leben hinter uns und landeten in einem kleinen Tal, in einem abgelegenen Dorf, am Waldrand, mit damals zwölf Einwohnern (uns mit eingerechnet). Inzwischen sind wir elf.
Ich erschuf die WW parallel zu unserem Umbruch und zeitgleich mit meinem ersten Kursdurchlauf. Ich hatte einen kleinen Vorsprung. Und eben ein Konzept.
Bis heute arbeite ich so.
Was ich anbiete, bleibt flexibel genug, um sich an jede neue Gruppe anzupassen.
Und wieder hatte ich hartnäckige Weiber, die den Kurs erst wiederholten und sich dann eine Fortsetzung wünschten. Es war damals garnicht mein Plan, mein Arbeiten in die virtuelle Welt zu verlegen, doch alles entstand in einer logischen Konsequenz.
Inzwischen gibt es den Folgekurs „Die Wilden Weisen“, wo Frauen an einem selbstgewählten Projekt arbeiten.
Und dann folgt die „Walz“, eine Auseinandersetzung mit den weiblichen Archetypen in der griechischen Mythologie.


Und wieder muss ich über mich lachen.
In den Weibern biete ich einen Weg an, den ich selbst gegangen bin. Eine Auseinandersetzung mit sich selbst und der eigenen Geschichte auf mehreren Ebenen.
In den Weisen habe ich meine eigenen kreativen Prozesse analysiert und aus der Theaterwelt auf jede Art von Projektarbeit übertragen.
Bei der Walz dachte ich, naiv und unbedarft wie immer, dass ich einfach einen Kurs über griechische Göttinnen schreiben würde.
Ich recherchierte in der Mythologie, in der Psychologie und im Feminismus und mein gesamtes inneres Weltbild begann, sich neu zu ordnen. Mmmh, das stimmt nicht ganz. Ich habe mich bereits als junger Mensch viel mit Feminismus befasst. Als Balkantochter war das für mich überlebensnotwendig, denn ich kam als Mensch zweiter Klasse zur Welt. Mädchen und Frauen sind wertlos. Der Mann regiert.
Durch meine streng katholische Erziehung setzte ich mich immer wieder mit dem Frauenbild in der Kirche und im Christentum auseinander. Ich bin zwar mit 18 Jahren umgehend aus der Kirche ausgetreten, doch niemand von uns kann ihren Einfluss auf unsere Gesellschaft leugnen. Schuld und Scham wabern über den Köpfen der Menschen.
Und in den Körpern der Frauen.
Wenn ich heute auf mein Leben zurückblicke, dann hat mich die Stellung der Frau immer wieder beschäftigt. Einfach weil ich selbst eine Frau bin.
Doch ich hatte das Glück, fast ein Vierteljahrhundert in Frankreich zu leben. Und Frankreich hat eine besondere Haltung gegenüber Frauen. Gewiss auch, weil der französische Staat laizistisch ist, was bedeutet, dass Staat und Kirche getrennt sind.
Laizismus ist ein Verfassungsprinzip. Religion ist ausschliesslich Privatangelegenheit, woraus folgt, dass Religion nicht nur keine staatliche, sondern auch keine öffentliche Funktion hat.
Mir war schon Ende der 90er Jahre bei meinen Geburtsvorbereitungskursen wichtig, den Frauen Mittel zu geben, damit sie eine eigenverantwortliche kraftvolle Haltung beim Gebären einnehmen konnten. Das wiederum ist der Schwachpunkt Frankreichs. Das Gesundheitssystem ist hypermedikalisiert und die Götter in weiss beherrschen auch den Unterleib der gebärenden Frau.
Mein erster Sohn kam 1997 in einer Pariser Klinik zur Welt.
Bei meinem zweiten Sohn entschied ich mich 1999 für eine Hausgeburt.
Ich bin selbst den Weg von der missbräuchlichen Dominanz zur selbstbestimmten Geburt gegangen.
Und klar war meine gesamte Arbeit davon eingefärbt.
Meine Haltung war komplett anders als die des umliegenden Systems.
Und die Frauen waren dankbar.
Sehr.
Meine Auseinandersetzung mit den griechischen Göttinnen hat also nicht mein Weltbild verändert, doch sie hat das, was bereits in mir war, neu ausgeleuchtet und ins rechte Licht gerückt. Ich beschloss, mich von der Idee der eventuellen potentiellen Quotenmänner zu trennen und rückte 2023 das Thema Frau ins Zentrum meiner Arbeit.
Eine kleine Entscheidung, die grosse Wellen nach sich zieht.
Im Aussen gibt es eh schon seit 2020 keine männlichen Teilnehmer mehr, da meine Online-Kurse klar für Frauen ausgeschrieben sind. Doch in meiner Fleischlebenarbeit blieb eben immer ein Raum für Männer bestehen. Auch wenn er oftmals nur symbolisch war.
Von aussen betrachtet ist diese Entscheidung also keine grosse Sache.
Doch in mir drin ändert sie alles.



Mein Mann und ich leben seit 2020 abseits vom gesellschaftlichen Geschehen.
Hinter unserem Haus beginnt der Wald.
Während ich hier schreibe, sitze ich auf unserer Terrasse und lausche den Vögeln. Unsere Hunde liegen mir zu Füssen. Gelegentlich kräht der Hahn oder die Hennen glucksen. Dann und wann schleicht eine unserer Katzen an mir vorbei.
Seit 2020 leben wir naturverbunden. Und trotzdem weiss ich, dass wir erst am Anfang stehen.
Wir erleben Mutter Erde ganz nah.
Ich gehe nur auf Beton, wenn ich ins Dorf oder in die Stadt gehe. Das ist selten.
Die meiste Zeit gehe ich auf Erde.
Wir leben tagtäglich in einem Rückzug, den andere Menschen nur dann erfahren, wenn sie sich ein Retreat gönnen. Irgendwo im Nirgendwo.
Wir leben im Nirgendwo.
Die ganze Zeit.
Wenn ich mich heute mit unserer Gesellschaft und ihrer patriarchalen Struktur beschäftige, dann liegt das auch daran, dass ich im Alltag mit der weiblichen Kraft der Schöpfung konfrontiert bin. Hollarie, das klingt abgehoben. Ich weiss.
Ich meine das aber sehr konkret.
Ich erlebe seit einigen Jahren eine immer stärker werdende Trockenheit. Es mangelt an Regen und da wir uns an unserem Brunnen mit Trinkwasser versorgen, sind wir sehr aufmerksam geworden, was den Wasserhaushalt der Erde angeht.
Der Waldboden zeigt immer mehr Furchen. Der sonst so weiche Boden ist steinhart.
Wir sind noch elend weit davon entfernt, uns selbst versorgen zu können, doch wir bauen unser Gemüse an, was seit Anbeginn eine grosser Lernprozess ist. Nicht vergessen, vor nicht allzu langer Zeit waren wir Stadtmenschen.
Als ich anfing, mich mit der Mythologie zu beschäftigen, stiess ich auch auf das Thema der Urmutter, der grossen Schöpferin. Und dem gegenüber steht nunmal die Kultur des Vatergottes, der unsere heutige Gesellschaft prägt.


Ich habe Feuer gefangen.
Mein Forschen geht heute einerseits in die Richtung der heidnischen Riten, wo die Menschen noch Mutter Erde ehrten. Und andrerseits durchleuchte ich die Ursprünge des Christentums, weit vor unserer Zeit. Wann und warum sind wir als Menschheit in die eine Richtung abgebogen, die die Frau in ein männliches System hineinpresst und unterdrückt?
Wie kommt es, dass die gängigen monotheistischen Glaubensgemeinschaften ihren spirituellen Frauengruppen Keuschheit abverlangen? Dabei verbirgt sich doch die tiefe Kraft der Frau in ihrem Becken und in ihrer Fruchtbarkeit.
Mutter Erde ist inkarnierte Fruchtbarkeit.
Der weibliche Körper ist ein Tempel der Fruchtbarkeit.
Und so grabe ich heute in den Geschichten um die Gottesmutter Maria und um Maria Magdalena und ihre Rolle in der Christianisierung Europas. Ich erkunde das Evangelium der Maria Magdalena, einer frühen gnostischen Schrift, die 1869 in Kairo entdeckt wurde. Und ich drösele die Menschheitsgeschichte mit diesem neuen Blickwinkel für mich auf.
Mary Magdalene separated from her lust has no luminosity, no luxuriance, no luster, no phosphorescence, no fluorescence. Her Christing is sensual, wild, erotically alive.
(aus Magdalene Mysteries,
Mary Magdalene cut off from the Original Innocence of her sexuality, the Red River of her sensual delight, has no balm for our wasteland, no new life to offer.
Mary Magdalene denied access to the potency of her numinous, fecund cunt, her cunning vulva, is a slave to the archonic, antilife forces. Opening this mystic gateway is her liberation.
Mary Magdalene stripped of her divine harlotry is a pawn of the patriarchal agenda, a symbol of oppression and disempowerment of all women. This is a counterfeit of the true feminine, a deviation of the original, reversing and inverting the original power of the anthropos.
The Left-Handed Path of the Feminine Christ,
von Seren und Azra Bertrand)
Danke fürs Lesen.
In tiefer Dankbarkeit an alle Frauen, die mit mir diese Wege gehen,
mimi
(Mai 2024)
Übersetzung:
Wird Maria Magdalena abgetrennt von ihrer Lust, dann verliert sie ihre Leuchtkraft, ihre Üppigkeit, ihren Glanz, ihre Phosphoreszenz, ihre Fluoreszenz. Ihr "Christentum" ist sinnlich, wild, erotisch lebendig.
Wird Maria Magdalena von der ursprünglichen Unschuld ihrer Sexualität, dem Roten Fluss ihrer sinnlichen Freude abgeschnitten, dann hat sie kein Balsam für unser Ödland und kann uns kein neues Leben bieten.
Wenn Maria Magdalena der Zugang zur Potenz ihrer numinosen, fruchtbaren und schlauen Vulva verwehrt wird, dann wird sie zur Sklavin lebensfeindlicher Kräfte. Das Öffnen dieses mystischen Tores ist ihre Befreiung.
Wird Maria Magdalena ihrer göttlichen Hurerei beraubt, so wird sie zum Spielball der patriarchalen Agenda, zum Symbol der Unterdrückung und Entmachtung aller Frauen. Dies alles ist eine Fälschung des wahren Weiblichen, ein Abweichen vom Original, wodurch die ursprüngliche Kraft des Menschen verdreht und umgekehrt wird.
